Daran scheitern ExistenzgründerInnen: Nein zum Startup? - Argumente für's Nicht-Gründen


Unternehmensgründungen haben schon einige Unternehmer zu Milliardären gemacht, aber gleichzeitig auch viele in die Insolvenz getrieben. Wir haben gute Gründe dafür, auf gar keinen Fall ein Unternehmen zu gründen!
Es gibt viele Gründe bei einer tollen Idee ein Unternehmen zu gründen. Dennoch gibt es mindestens genauso viele Gründe, kein Unternehmen zu gründen. Denn nicht immer ist es von Vorteil, sein eigener Chef zu sein. Die folgenden Gründe, die gegen eine Unternehmensgründung sprechen, sollten sich potenzielle Startup-Gründer vor dem großen Schritt in die Selbstständigkeit zu Herzen nehmen.
Wer vor der Unternehmensgründung bereits Arbeitnehmer war, der wird sein gewohntes Arbeitsumfeld mit Kollegen verlassen müssen und auf sich allein gestellt sein.

Keine Freizeit

Unternehmensgründungen sind langwierige Projekte, die an vielen Punkten scheitern können. Das Risiko finanziell und beruflich zu scheitern, kann in Verbindung mit den Existenzängsten und der überdurchschnittlich hohen Arbeitsbelastung bei den Familien der Gründer aber vor allem bei den Gründern selbst, zu einer psychischen Belastung führen. Statistisch leiden Unternehmer auch öfter an psychischen Krankheiten als Arbeitnehmer. Dies liegt auch daran, dass Unternehmer besonders in der Anfangszeit ihrer Gründung nicht gerade selten 45 bis 60 Stunden pro Woche arbeiten. Durch das hohe Arbeitspensum ist eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit nicht mehr gewährleistet, worunter oft das Privatleben der Gründer leidet. Oft setzen Gründer ihre finanziellen Mittel nicht zum Erwerb eines Diensttelefons ein. Infolgedessen sind Dienst- und Privattelefon der Gründerperson den ganzen Tag lang unter der gleichen Rufnummer zu erreichen, was wiederum zu einem hohen Stresspegel führt. Ebenso kann es mit manchen zwischenmenschlichen Beziehungen schwierig werden, da die Freunde und Bekannten der Gründer, den Jungunternehmern gerade zu Beginn der Unternehmensgründung oft skeptisch und kritisch begegnen, nicht zuletzt deswegen, weil Zeit für Familie und Freunde in der Anfangszeit oft zu kurz kommt.

Keine Arbeit bedeutet kein Geld

Logisch wäre eigentlich, dass sich die Gründer ausreichend Erholung und Freizeit gönnen, um für die Arbeit fit zu sein. Jedoch sind Auszeiten durch Krankheit oder Urlaubstage bares Geld wert. Genauso wie die Arbeitstage, an denen man in der Arbeitnehmer-Position mal weniger gearbeitet hat. Denn wer als Unternehmer nicht arbeitet, der kommt nicht voran und verdient weniger Geld.

Der Papierkram ruft

Hier wird es besonders knifflig: Rechnungen, Formulare, Steuererklärungen - nicht jeder Unternehmer hat BWL studiert und weiß mit diesen Formalitäten umzugehen. Hier kommt es auch ganz auf die Person an. Wer als Erfinder keine Lust hat, stundenlang Quittungen zu schreiben, der wird in seinem Geschäft vermutlich nicht weit kommen. Doch auch wenn man dazu bereit ist, können Fehler unterlaufen. Gerade in Verbindung mit dem Finanzamt, kann die inkorrekte Ausfüllung eines Dokuments unangenehme Konsequenzen haben.

Den Markt verstehen

Bevor man ein Unternehmen gründet, ist eine genaue Analyse der Branche wichtig. Schließlich muss man etwas Neues und Innovatives hervorbringen, um sich auf dem Markt etablieren zu können und nicht von der Konkurrenz überrollt zu werden. Auch die beste Idee ist vor der Nachahmung der Konkurrenz nicht sicher. Hat man als Gründer also nur ein ähnliches Produkt, welches sich möglicherweise nur in ein oder zwei Punkten von den Erzeugnissen der Konkurrenz unterscheidet, ist die Gefahr groß, dass die Konkurrenz irgendwann nachzieht. Daher werden viele Neugründer von der Konkurrenz ausgestochen.

Die rosarote Brille

Viele Neuunternehmer sind so überzeugt von ihrer Idee, dass sie, selbst darauf angesprochen, keine Schwächen in ihrer Idee sehen oder sie sind so naiv, dass sie diese Schwächen nicht in ihrem vollen Ausmaß wahrnehmen können, wodurch das Unternehmen natürlich auch scheitern kann.

Passende Mitarbeiter finden

Gerade im Startup sollte man genau untersuchen, wen man sich ins Boot holt. Dadurch dauert es bei Neugründungen oft Monate, bis man jemanden gefunden hat, von dem man überzeugt ist. Dann wieder Monate, um zu realisieren, dass der neue Arbeitnehmer nicht auf das Arbeitsprofil passt, wodurch die Endlosschleife von vorne losgeht. Jemanden zu finden, der mit den Arbeitsbedingungen einverstanden ist, gestaltet sich oft schwierig. Schließlich erhalten Mitarbeiter von Startups, dadurch, dass der Unternehmer sich bei der Einstellung von Mitarbeitern meist noch an erspartem oder geliehenem Geld bedient, ein ganz anderes Gehalt, als es Arbeitnehmer von großen Konzernen erhalten würden. Dadurch ist es möglich, dass freie Stellen lange unbesetzt bleiben.

Ebenso passiert es dem Unternehmer schnell, dass er sein Team einseitig besetzt, wodurch beispielsweise das technische Know-how oder die strategische Weitsicht fehlt. Dies ist auch die Schwierigkeit: Der Unternehmer muss ein kleines Team aus Mitarbeitern erstellen, deren Interessen und Fähigkeiten weit gefächert sind. Schafft der Gründer das nicht, ist das wiederum ein Stolperstein, der seine Existenz bedrohen könnte. Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto größer wird auch die Verantwortung für den Unternehmer, diesem Druck kann nicht jeder Gründer standhalten. Auch um die Krankenversicherung und die Altersvorsorge muss sich der Unternehmer selbst kümmern. Da wird der ein oder andere es schon vermissen, Entscheidungen und Aufgaben nicht einfach dem Chef oder Vorgesetzten überlassen zu können.

Schlechte Zeiten

Für manche Gründer eine unüberwindbare Hürde: Die Nachfrage ist mal niedrig oder die Auftragslage schlecht. Dies ließ schon sehr viele Startups scheitern, da sie entweder kein finanzielles Polster für diesen Fall besaßen oder sich bei der Gründung verkalkuliert hatten und die Notgroschen dadurch nicht mehr ausreichten. Verlässt man sich bei der Finanzierung auf andere, ist es für den Unternehmer oft ein ewiges Hin und Her. Auch wenn das Interesse beim Kunden unter Umständen schnell geweckt ist, kann es bis zur endgültigen Zusage einige Zeit dauern. Diese Hinhalte-Taktik hat schon manch einem Unternehmer das Geschäft ruiniert.

Falsche Vorstellungen

Wer denkt, alle Startups würden in einem hippen Büro mitten in einer Großstadt anfangen und den Unternehmer zum Milliardär machen, der sollte sich definitiv noch einmal überlegen, ob er ein Unternehmen gründen sollte. Denn besonders in der Wachstumsphase des Unternehmens müssen die Gründer meist ihren Lebensstandard weit herunterschrauben. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung "IfM Bonn", hat 2015 ungefähr jedes siebte Unternehmen von 1.000 Neugründungen Insolvenz angemeldet.
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Quellen: Redaktion finanzen.net, Bildquellen: everything possible / Shutterstock.com, alphaspirit / Shutterstock.com

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