neoDimensions
Dimensionen "smarten" Denkens
Es wird Zeit zu gehen. /neo/all
Die Gravitation ist jedoch immer eine der vorhandenen Wechselwirkungen. Die Frage ob die Anzahl dieser Möglichkeiten, die „Stringvakua“ genannt werden, endlich oder unendlich ist, ist noch offen. In jedem Fall ist sie enorm groß - oft liest man in diesem Zusammenhang die Zahl 10500, also eine 10 gefolgt von 500 Nullen!
Die Stringtheoretiker fanden bereits zulässige Welten, deren Eigenschaften denen unserer eigenen Welt sehr nahe kommen - dies ist keinesfalls selbstverständlich in Anbetracht der unübersichtlich riesigen Menge von Möglichkeiten. Die Suche nach dem exakten Standardmodell innerhalb der Stingtheorie geht indes weiter.
Ob es ein Auswahlprinzip gibt, dass dieses spezielle Modell - und damit die Welt, in der wir leben - vor den anderen Möglichkeiten auszeichnet, oder die Stringtheorie andere Möglichkeiten bietet zu erklären, warum unsere Welt so ist, wie sie ist, ist eine offene und derzeit heiß diskutierte Frage.
Holographie
Extradimensionen sind nicht die einzige Überraschung, welche die Stringtheorie in punkto Dimensionen zu bieten hat. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass der Begriff der Dimension gar nicht so eindeutig definiert ist, wie man gemeinhin annimmt.
Erste Hinweise darauf ergaben sich aus der Theorie Schwarzer Löcher. Schwarze Löcher entstehen durch Kollaps schwerer Sterne. Riesige Schwarze Löcher befinden sich in den Zentren von Galaxien – auch der unsrigen. Die Grenzfläche zwischen einem Schwarzen Loch und der Außenwelt ist der so genannte Ereignishorizont. Alles, was diesen Horizont überschreitet, fällt notwendigerweise ins Schwarze Loch; ein Entkommen und selbst die Kommunikation mit der Außenwelt sind unmöglich. Selbst Licht wird eingefangen, daher der Name Schwarzes Loch.
Seit den 1970er-Jahren ist bekannt, dass der Flächeninhalt des Ereignishorizonts das Maß für die Menge an Information ist, die das Schwarze Loch bereits verschluckt hat - physikalisch ausgedrückt: für seine Entropie. Einer der Erfolge der Stringtheorie besteht darin, dass sie zumindest für einige Typen Schwarzer Löcher erklären kann, auf welche Weise die Information am Horizont gespeichert ist.
Bemerkenswert ist, dass der Informationsgehalt des dreidimensionalen Volumens durch den Inhalt einer zweidimensionalen Fläche gegeben ist, der Horizontfläche. Die Idee einer holographischen Welt geht aber noch einen Schritt weiter, indem sie die Frage stellt: ist unsere Welt ein Hologramm? Liegt der vierdimensionalen Raumzeit eine dreidimensionale Realität zugrunde? Gibt es zwei äquivalente, in der Fachsprache der Physiker, duale, Beschreibungen ein und derselben Wirklichkeit: das Hologramm und das rekonstruierte höherdimensionale Abbild?
Für dieses holographische Prinzip kennen wir seit zehn Jahren eine sehr konkrete Realisierung außerhalb der Physik Schwarzer Löcher - eine explizite vierdimensionale Beschreibung einer fünfdimensionalen Welt. Bei dem vierdimensionalen Hologramm handelt es sich dabei um eine so genannte Yang-Mills-Theorie, eine Quantenfeldtheorie, die eng mit jener zusammenhängt, die im Rahmen des Standardmodells die starke Wechselwirkung beschreibt. Diese vierdimensionale Quantenfeldtheorie ist äquivalent zu einer Stringtheorie, in der fünf von den neun Raumdimensionen in bestimmter Weise aufgerollt sind, während die verbleibende fünfdimensionale Raumzeit in bestimmter Weise gekrümmt ist. Diese Äquivalenz ist als AdS/CFT-Korrespondenz bekannt, nach den Kürzeln für die betreffende Quantenfeldtheorie („Conformal Field Theory“) und die fünfdimensionale Raumzeit, in der die Strings existieren („Anti-de-Sitter-Raumzeit“). Oft wird sie auch „Maldacena-Vermutung“ genannt, nach Juan Maldacena, der diese These erstmals aufgestellt hat.
Wenngleich ein strenger Beweis für diese Korrespondenz noch aussteht, hat sie doch schon zu einer beeindruckenden Vielzahl von Entwicklungen geführt, die zu einem tieferen Verständnis sowohl der Stringtheorie als auch der Yang-Mills-Theorien beigetragen haben. Die AdS/CFT-Korrespondenz und eine Vielzahl ihrer Verallgemeinerungen haben ein hochaktuelles Forschungsgebiet begründet.
Eine der spannendsten Fragen ist, ob es auch zu den Modellen der herkömmlichen Elementarteilchenphysik duale Beschreibungen gibt, etwa eine höherdimensionale Stringtheorie. Wäre dies der Fall, so hätte das unerwartete Konsequenzen, denn das holographische Prinzip lässt sich in zwei Richtungen ausnutzen. Ein Verständnis der höherdimensionalen Stringtheorie liefert interessante Informationen über das Hologramm. Umgekehrt lässt das Hologramm Rückschlüsse auf die höherdimensionale Theorie zu. Bestimmte Berechnungen im Rahmen der einen Theorie können sich dabei deutlich einfacher erweisen als ihre Gegenstücke im anderen Modell. Könnte sie ein höherdimensionales Abbild beispielsweise der Theorie der starken Kernkraft liefern, dann könnte die Stringtheorie zu einem nützlichen Werkzeug der herkömmlichen Elementarteilchenphysik werden. Es gibt eine Reihe von Anzeichen dafür, dass die Entwicklung in exakt diese Richtung gehen könnte.
Ausblick
Da uns das Nachdenken über die Dimensionalität unserer Welt durch die Stringtheorie förmlich aufgezwungen wird, können wir uns fragen, ob man die zusätzlichen Dimensionen nicht nur indirekt, wie oben angedeutet über das Elementarteilchenspektrum, sondern auch direkt messen kann. In der Tat hat man diese Möglichkeiten untersucht und Modelle konstruiert, die zu messbaren Konsequenzen führen. So würde man am Teilchenbeschleuniger LHC (dem Large Hadron Collider des CERN), der 2008 in Betrieb genommen wird, zusätzliche Dimensionen als scheinbare Verletzungen der Energieerhaltung sehen: ein Teil der Energie verschwindet in der vierten, fünften oder in noch höheren Dimensionen.
Ein Beweis für die Richtigkeit der Stringtheorie wäre das wohlgemerkt nicht. Ein solcher Beweis wird in jedem Fall sehr schwierig sein. Dennoch hat die Stringtheorie inzwischen soviele Anstöße für Entwicklungen sowohl in der Elementarteilchenphysik als auch in der Mathematik geliefert, dass an ihrer inneren Konsistenz keine Zweifel mehr bestehen. Ob sie die gesuchte „Theory of Everything“ ist bleibt eine offene Frage. Eine alternative Rolle wäre als ein theoretischer Unterbau der, ähnlich wie die Quantenfeldtheorie, in vielen Facetten existiert und zur Behandlung unterschiedlicher Fragestellungen herangezogen werden kann, ohne ein alles umfassender Überbau zu sein. Vielleicht ist sie ja auch lediglich ein theoretischer Unterbau ähnlich wie die Quantenfeldtheorie – ein Rahmen, der mit vielerlei konkreten Inhalten gefüllt und so zur Behandlung recht unterschiedlicher Fragestellungen herangezogen werden kann, ohne dass die vereinheitlichte Beschreibung aller Elementarteilchen und Grundkräfte eine der Anwendungen wäre.
Noch kennen wir die Antwort auf diese Frage nicht. Aber in jedem Fall gilt, zumindest für die schon große und noch wachsende Stringgemeinde, dass wir bisher keine elegantere und facettenreichere Theorie kennen, und dass wir hoffen können, dass die Stringtheorie in den folgenden Jahren noch mit vielen Überraschungen aufwarten wird.
Die neoDimensionen
Unser neoHyperCube - Achtung, jetzt wird's wild:
Nr. Dimension Beschreibung e Beschreibung e Zuordnung neo
1 a awareness Achtsamkeit
2 b width Breite
3 c synchronicity Synchronizität *
4 d infinity Unendlichkeit
5 e entropy Entropie
6 f freedom Freiheit
7 g god Gott *
8 h hight Höhe
9 i integrity Integrität *
10 j civilization Zivilisation *
11 k dark matter/energy dunkle Materie/Energie
12 l love Liebe *
13 m economics Ökonomie *
14 n authenticity Authenzitität *
15 o holography Holografie *
16 p physics Physik *
17 q ecology Ökologie *
18 r holacracy Holokratie *
19 s intelligence smart/clever *
20 t depth Tiefe
21 u utopia Utopie *
22 v rEvolution Evolution/Revolution *
23 w responsibility Verantwortung *
24 x philosophy Philosophie *
25 y psychology Psychologie *
26 z time Zeit relativ *
27 0 all/resolution neo/lucy 100%.
Alles deutet darauf hin, dass wir in einer dreidimensionalen Welt leben. Doch das hält Sciencefiction-Autoren nicht davon ab, flache oder hochdimensionale Universen zu kreieren. Damit sind sie nicht allein: Auch die Wissenschaft führt in solche exotischen Umgebungen.
Bereits 1941 beschrieb Robert Heinlein in seiner Kurzgeschichte »4-D-Haus« ein Gebäude, das die Form des dreidimensionalen Netzes eines Hyperwürfels besitzt. Ebenjenes Netz verwendete Salvador Dalí 1954 in seinem Gemälde »Crucifixion (Corpus Hypercubus)«, womit er andeutete, Gott könnte in einer für den menschlichen Verstand unzugänglichen vierten Dimension existieren. Gleichen wir tatsächlich den armen Kreaturen in Platons Höhle, die sich der zusätzlichen Dimensionen, die uns umgeben, gar nicht bewusst sind? Denken Sie das Undenkbare!
Lassen Sie die neoHyperCube-Dimensionen auf sich wirken und notieren Sie sich Zeile für Zeile Ihr persönliches Ergebnis...das kann Wunder wirken, neo eben.
Weiterer Artikel zur Vertiefung...und das ist erst der Anfang von Allem. ✋